Das passende Gefäß zum richtigen Bier

Bierwissen

So vielfältig die einzelnen Biersorten, so unterschiedlich sind die dazu gehörenden Trinkgefäße. Und das nicht ohne Grund.

Bier wird ins Glas gefüllt

Die meisten Glas- und Krugformen sind nicht nur wie man vermuten könnte aus ästhetischen Gründen entstanden, sondern verfolgen einen ganz besonderen Nutzen: Den Charakter des jeweiligen Bieres besonders hervorzuheben. Das heißt, um in den vollen Genuss einer bestimmten Biersorte zu gelangen, bedarf es auch dem dazu passenden Trinkgefäß. Das konische Bierseidel hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert. Aus Glas oder Steingut, aber auch aus Holzdauben, Zinn und Messing, reich verziert, zeigte das Seidel den Wohlstand dessen, der daraus trank. In Bayern ist eine ganz andere Dimension eines Bierkruges gängig: die Maß. Früher waren damit 1,069 Liter gemeint, heutzutage sind es noch genau 1 Liter. Die üblichen tönernen Maßkrüge mit Salzglasur sind dank ihrer isolierenden Wirkung besonders für den Biergenuss eignet, da das Bier länger kühl und die Kohlensäure aufgrund der groben Oberfläche länger im Getränk bleibt. Anfang des 20. Jahrhunderts hat man die Tonkrüge zunehmend gegen gläserne Krüge und Gläser ausgetauscht. Wohl auch, um in ihnen auf den ersten Blick erkennen zu können, ob der Wirt auch korrekt eingeschenkt hat!

Weißbier wird traditionell in besonders geformten hohen, schlanken Gläsern ausgeschenkt. Die Form der Weißbiergläser wurde so gewählt, weil die Kohlensäureperlen lange durch das Getränk nach oben steigen können und es so lange frisch und spritzig bleibt. Übrigens dient der verstärkte Glasboden nicht zuletzt auch dazu, um mit dem Bier traditionsgemäß „unten“ anzustoßen. Um dem Pils eine besonders elegante Note zu geben, wird das klare Pilsner traditionell aus der Pilstulpe getrunken. Sie besitzt einen Fuß ähnlich dem eines Weinglases und eine knospenähnliche Form. In der Gastronomie wird üblicherweise um den Stiel der „Pilsblume“ ein gestanzter Kragen aus dünnem Saugpapier, das sogenannte Pilsdeckchen, gelegt. Andere Biergläser sind eher zylindrisch. So zum Beispiel die sogenannte „Stange“ für Kölsch, die allein aufgrund ihres geringen Fassungsvermögens von nur 0,2 l für die bayerische Bevölkerung eher indiskutabel ist. Eines der beliebtesten Trinkgefäße für Hell- und Lagerbiere ist immer noch das Becherglas: unten schmal, zur Mitte etwas dickbauchiger, oben wieder schmaler. Diese relativ einfache Glasform findet ihre Stammverwender bei Jung und Alt. Lasst es euch weiterhin schmecken!

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